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Kreative Investoren für Tempelhofer Offiziershotel gesucht

Für die Sanierung und Nachnutzung des wegen seiner gebogenen Form als H2rund bekannte Gebäude sucht die Tempelhof Projekt GmbH Investoren. Gemeinsam mit Investoren will die Entwicklungsgesellschaft im Rahmen eines europaweiten Auswahlverfahrens für das ehemalige Offiziershotel der US-Army nach einem zukunftsweisenden Entwicklungskonzept suchen, das auch der besonderen kulturhistorischen Bedeutung des Gebäudes entspricht.

Der Gebäudeteil H2rund am heutigen Platz der Luftbrücke gehörte mit einer Gesamtnutzfläche von 8.750 m² zu den ersten fertiggestellten Gebäuden des Flughafens Tempelhof. Es wurde in den 1920er Jahren fertig gestellt. Erster Mieter war die Deutsche Lufthansa, die 1926 in Tempelhof gegründet wurde. Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Hansa Luftbild zog sie 1938 in das Flughafengebäude. Die im 2. Weltkrieg für militärische Zwecke genutzten Räume wurden gegen Kriegsende stark zerstört und brannten weitgehend aus. 1950 begann die Berliner Flughafen Gesellschaft mit dem Wiederaufbau für die US Air Force. Unter dem Namen „Columbia House“ richtete diese hier ein Offiziershotel ein. Neben den Unterkünften für Angestellte des Militärs und der Fluggesellschaft in den Obergeschossen beherbergte der Gebäudeteil Einliegerwohnungen für Offiziere.

Im Erdgeschossbereich befanden sich ein großer Speisesaal und verschiedene Bar- und Clubbereiche. Die ursprünglich für Büroräume konzipierten Obergeschosse wurden durch die regelmäßige Teilung einzelner Räume und Einrichtung von Sanitärräumen zu Wohnzwecken umfunktioniert. Der Empfangsbereich im Erdgeschoss wurde 1987 wegen der militärischen Anforderungen vollständig umgestaltet. Die aus der Bauzeit stammenden Treppenhäuser sowie der „Eichensaal“ sind weitgehend noch im Original erhalten.

Eigentümerin der Immobilie ist das Land Berlin und laut zuständiger Senatsverwaltung scheidet ein Verkauf des Gebäudes aus. Nach den Vorstellungen der Senatsverwaltung will man dem privaten Investor das Gebäude gegen eine verbilligte Miete oder gegen ein entsprechend ausgestaltetes Erbbaurecht überlassen. Der Senat macht zur Bedingung, dass historische Teile des Gebäudes zum Beispiel für touristische Führungen zugänglich bleiben und gibt einer Nachnutzung durch die Kreativwirtschaft Priorität. Die Kriterien zur Investorenauswahl berücksichtigen deshalb zu 40 % das inhaltliche Konzept, zu 30 % das finanzielle Angebot des Investors, zu 20 % sein Konzept für die Sanierung, während 10 % auf die Sicherheiten zur Fertigstellung des Projektes entfallen. Die Frist für die Bewerbung um die Wettbewerbsteilnahme endet am 31.10.2014.